Denkmalpflege vor Ort: Staatsbibliothek Unter den Linden

Denkmalpflege vor Ort, Staatsbibltiothek unter den Linden

In der Reihe „Denkmalpflege vor Ort“, einer Kooperation von Architekten- und Baukammer und dem Landesdenkmalamt, werden interessante Sanierungen und zeitgenössische Ergänzungen denkmalgeschützter Bauten vorgestellt. Diesmal ging es um die Staatsbibliothek Unter den Linden.

Das Gebäude wurde 1903-1914 im Stil des Neobarock errichtet. Nach schweren Beschädigungen im zweiten Weltkrieg und Umbauten in den DDR-Zeiten erfolgte 2005-2019 die Sanierung des Gebäudes und die Errichtung eines neuen Lesesaals.

Im begrünten Innenhof, den man als erstes betritt, sind als Erinnerung an die DDR-Zeit noch zwei Skulpturen erhalten worden. „Der lesende Arbeiter“ ist eine davon und kann auch deshalb als ironischer Kommentar des Künstlers gelesen werden, da er gar nicht liest.

Über die Eingangshalle mit modern interpretierter Decke gelangt man in den neuen Lesesaal.

Ein Superlativ ist vor allem das Lipmansche Regalsystem, in dem die Bücher gelagert werden. Das System wurde vom Kunstschlosser Robert Lipman 1889 patentiert und fand in vielen Bibliotheken einen geeigneten Einsatzort. Das sechsstöckige, bei einer Höhe von 28 m und einer Länge von 180 m insgesamt 18.000 Quadratmeter umfassende Lipman-Regalsystem in der Staatsbibliothek Unter den Linden ist das größte seiner Art und steht wie das gesamte Gebäude unter Denkmalschutz.

Nach einer Vorstellung des Gebäudes und einer Besichtigung des Gebäudes gab es noch eine Podiumsdiskussion mit allen Beteiligten (Denkmalamt, Bauherr, Nutzer, Architekt).
Kritisch angemerkt wurde z.B. dass das neue Farbkonzept sich nicht an den historischen Bestand orientiert hat, oder dass der neue Lesesaal genauso wilhelminisch überdimensioniert daher kommt, sein Vorgängerbau, obwohl das zweite Hauptgebäude der Staatsbibliothek am Potsdamer Platz zeigt, wie es auch demokratischer geht.

Ich kann den Besuch des Gebäudes nur empfehlen. Wie fast alle Bibliotheken in Berlin ist auch diese öffentlich zugänglich. Schauen Sie mal rein!

Staatsbibliothek unter den Linden Denkmapfplege

Aktuelles

E wie Elefantenhaut

Elefantenhaut ist ein bestimmter flüssiger Schutzanstrich für den Innenraum. Meist ist das eine Polyvinylacetat-Dispersion, also ein Kunststoff. Der Anstrich ist nach dem Durchtrocknen abwaschbar, schmutzabweisend und bedingt scheuerfest.

D wie Dekor

Dekor bezeichnet die Oberflächenoptik eines Produktes oder eines Elements. Das kann ein Schablonenmuster auf einer Wand sein oder der Musterdruck eines Vorhangs oder einer Tapete.

C wie Cradle to Cradle

Cradle to Cradle (etwa: "vom Ursprung zum Ursprung") ist die Idee von einer Kreislaufwirtschaft, in der Produkte und Materialien nach ihrer Nutzung wieder zu Rohstoffen werden. Das Ideal: Es gibt keinerlei Abfall, keinen Bauschutt, wenn etwas umgeplant, erneuert oder abgerissen wird.

B wie Barrierefreiheit

Rollstuhlgerecht war gestern. Heute heißt es "Design für alle". Schwellenlose Fußböden und gute Raumakustik sind einfach planbar und machen den Alltag leichter.

Wie sieht das Büro der Zukunft aus?

Im zweiten Band des „Office Pioneers“ formulieren renommierte Experten Antworten auf die Frage: Wie werden Büros und Büroarbeit 2030 aussehen?

A wie Ausführungsplanung

In unserer neuen Rubrik möchten wir dir das ABC der Innenarchitektur näher bringen und erklären. Weißt du, was sich hinter "cradle to cradle" oder Ytong verbirgt? Wir veraten es dir.