Denkmalpflege vor Ort im Zenner

Denkmalpflege vor Ort im Zenner Berlin

In der Reihe „Denkmalpflege vor Ort“, einer Kooperation von Architekten- und Baukammer und dem Landesdenkmalamt, werden interessante Sanierungen und zeitgenössische Ergänzungen denkmalgeschützter Bauten vorgestellt. Diesmal ging es um das Areal des Zenner, eines Biergartens im Treptower Park. Ein erstes Ausflugsrestaurant mit Ausschank entstand bereits im 18. Jahrhundert und wurde nach und nach weiter ausgebaut. Der Name „Zenner“ geht auf einen berühmten Pächter um die Jahrhundertwende zurück und wurde seither beibehalten. Im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wurde das Hauptgebäude in den 50er Jahren im Stil des Sozialistischen Klassizismus vom Kollektiv Hermann Henselmann neu geplant. In der DDR war es ein beliebtes Ausflugslokal. In den folgenden Jahrzehnten, besonders aber in der Nachwendezeit, wurde das Innere stark verändert und zerstört. 2020 übernahm ein neuer Pächter das Grundstück mit der Auflage einer Sanierung und architektonischen Rückführung auf die Bauzeit.
Bei der Veranstaltung mit dem Architekten, dem Denkmalamt und dem Betreiber/Bauherrn wurde das Projekt vorgestellt und besichtigt. In einer Podiumsdiskussion ging es um die Herausforderungen eines Umbaus im laufenden Betrieb und um Abwägungsfragen zur Umsetzung neuer Standards wie z.B. optisch veränderter Schallschutzfenster. Auch wurde der Frage nachgegangen, ob und welche Bauteile rekonstruiert werden müssen, obwohl sie schon verloren waren, um ein Verständnis für die Ursprungsintension der Architekten zu erhalten.

Es wurden auch die Pläne für das bisher noch nicht sanierte älteste Gebäude des Ensembles, die Unterkunftshalle, vorgestellt. Das Gebäude stammt von Ludwig Hoffmann, der als Berliner Stadtbaurat z.B. auch das Märkische Museum, das Stadthaus oder das Stadtbad Oderberger Straße zu verantworten hat. Auch hier soll der historische Zustand wieder hergestellt werden und trotzdem heutigen Nutzungsanforderungen (z.B. mit ausreichend WC-Anlagen) entsprechen.

Das Gebäude lohnt auf jeden Fall einen Besuch, denn neben dem schönen Biergarten direkt an der Spree bietet auch das Innere des Haupt-Gebäudes einen Blick auf die Ideen der frühen DDR.

 

Aktuelles

E wie Elefantenhaut

Elefantenhaut ist ein bestimmter flüssiger Schutzanstrich für den Innenraum. Meist ist das eine Polyvinylacetat-Dispersion, also ein Kunststoff. Der Anstrich ist nach dem Durchtrocknen abwaschbar, schmutzabweisend und bedingt scheuerfest.

D wie Dekor

Dekor bezeichnet die Oberflächenoptik eines Produktes oder eines Elements. Das kann ein Schablonenmuster auf einer Wand sein oder der Musterdruck eines Vorhangs oder einer Tapete.

C wie Cradle to Cradle

Cradle to Cradle (etwa: "vom Ursprung zum Ursprung") ist die Idee von einer Kreislaufwirtschaft, in der Produkte und Materialien nach ihrer Nutzung wieder zu Rohstoffen werden. Das Ideal: Es gibt keinerlei Abfall, keinen Bauschutt, wenn etwas umgeplant, erneuert oder abgerissen wird.

B wie Barrierefreiheit

Rollstuhlgerecht war gestern. Heute heißt es "Design für alle". Schwellenlose Fußböden und gute Raumakustik sind einfach planbar und machen den Alltag leichter.

Wie sieht das Büro der Zukunft aus?

Im zweiten Band des „Office Pioneers“ formulieren renommierte Experten Antworten auf die Frage: Wie werden Büros und Büroarbeit 2030 aussehen?

A wie Ausführungsplanung

In unserer neuen Rubrik möchten wir dir das ABC der Innenarchitektur näher bringen und erklären. Weißt du, was sich hinter "cradle to cradle" oder Ytong verbirgt? Wir veraten es dir.

Verabschiedung und Würdigung des 10. Vorstandes der Architektenkammer Berlin

Als Auftakt zum Sommerfest der Architektenkammer Berlin wurde am Freitag, dem 27. August 2021, der neu gewählte Vorstand vorgestellt